Verleihung der Verdienstmedaille
des Landes Rheinland-Pfalz

am 13.07.2005 an

Professor Harald Braem

geb. am 23.07.1944, wohnhaft in Bettendorf

 


von lins:
Helmuth Klöckner, Thomas Christ, Frank Puchtler, Sylvia Catharina Hess, Prof. Harald Braem, Gerhard Stötzer, Hans-Dieter Gassen

 

Professor Harald Braem, was verbindet man mit diesem Namen?
Die Antwort darauf ist eindeutig:
Mit Professor Harald Braem verbindet man Kultur,
Kultur in vielfältiger Form.

Schon im Jahre 1988 waren sie, sehr geehrter Herr Professor Braem, Begründer des KULT-UR-INSTITUTS für Interdisziplinäre Kulturforschung e.V. in Bettendorf. Der Verein beschäftigt sich mit der Erforschung der Kulturgeschichte quer durch alle Zeiten und Räume. Dabei steht vor allem die Entdeckung von Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen zwischen zeitlich und räumlich voneinander entfernt liegenden Kulturkreisen im Vordergrund. Ereignisse werden per Internet, Rundbrief, Jahrbuch, die eigene Schriftenreihe IMAGO MUNDI – Bild der Welt - , Vorträge, Seminare und Veranstaltungen / KULT-UR-FOREN veröffentlicht. Ursprünglich ist der Verein aus einer internen Arbeitsgruppe von Fachleuten an der Universität Wiesbaden entstanden, wo sie sich freiberuflich der Erarbeitung von Vortragsreihen, Symposien, Ausstellungen, Lesungen, aber auch an der Menschheit verbundenen Themen, wie Schamanismus und der Astronomie widmen.

Im KULT-UR-INSTITUT arbeiten zur Zeit etwa 100 Menschen in Deutschland, Dänemark, Schweiz, Luxemburg, Spanien, Frankreich und Tschechien an Projekten verschiedenster Art.

Das Intro des Internetauftritts des KULT-UR-INSTITUTS beschreibt die Aufgabe trefflich mit einem Satz:
„Die Vergangenheit wiederentdecken,
um die Gegenwart zu verstehen
und die Zukunft zu meistern“.
Darüber hinaus werden insbesondere in der heimischen Region, im sogenannten „Blauen Ländchen“, das im Umfeld der Stadt Nastätten auf den Höhen des westlichen Hintertaunus zu finden ist, eine Vielzahl von Kulturveranstaltungen unter Ihrer Regie durchgeführt.

Als beispielhaft möchte ich
• die Nastätter Literaturtage,
• Autorenlesungen und Exkursionen, wie „Die früheren Keltensiedlungen“ oder „Auf den Spuren des Schinderhannes im Soonwald“ oder
• Vernissagen und Vorträge im Rahmen der Schinderhannes Ausstellung sowie
• das Festival „Lugnasad“ im Rahmen des Kultursommers auf Schloss Katzenelnbogen und Burg Nassau
hervorheben, die sehr großen Anklang gefunden haben.

Als sie im Jahr 2000 darüber nachdachten einen Wettbewerb zur regionalen Kulturförderung ins Leben zu rufen, war es zunächst nur eine Idee. Mittlerweile ist ihre Idee ein fester Bestandteil des Kulturlebens geworden denn sie haben die jährlich stattfindende „Nassauer Runde“ ins Leben gerufen. Ein Zusammentreffen von verantwortlichen aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Presse im Nassauer Land, die es sich zur Aufgabe gemacht hat den Nassauer Kulturpreis auszuloben, mit dem besondere kulturelle Leistungen die sich auf die Kulturregion Nassauer Land beziehen, gewürdigt werden sollen.

Sehr geehrter Herr Professor Braem, in Bettendorf selbst errichteten sie das aus mehreren Sälen und Abteilungen bestehende ethnoarchäologische Museum „Auf den Spu¬ren der Kulturen“ ein, das anschaulich durch die Abteilungen:
• Ur- und Frühzeit
• Bronzezeit
• Kelten und Germanen
• Rom
• Regionalfunde aus dem Mittelalter bis hin zum Herzogtum Nassau
führt.

Einblicke in weitere Kulturkreise bieten die Sammlungen Griechenland, Malta/Gozo, Ägypten, Kanarische Inseln, Afrika und Südamerika.

Als sehr umfangreich präsentiert sich die Abteilung „Venus“ mit mehr als über 100 steinzeitlichen Idolen. Schamanistische, vor allem aus Asien stammende Exponate runden das Bild neben einer naturkundlichen Abteilung ab. Anderen Museen, wie zum Beispiel in Nastätten, Singhofen, Marienfels oder Pohl, helfen Sie gerne wenn es um den Aufbau geht.

Eine weitere Facette ihres Engagements sind die durch sie ins Leben gerufenen historisch-heimatkundlichen Wanderungen. Sie führen zu besonders markanten Plätzen, wie zum Beispiel die Märchenroute „Magisches Blaues Land“ die sie zusammen mit Ihrer Gattin, der Buchautorin Sylvia Hess, durchführen.
Sie beide brachten darüber hinaus ein Buch mit einer Sammlung regionaler, neu erzählter, Märchen und Sagen heraus.

Sehr geehrter Herr Professor Braem, durch ihr Engagement finden außerdem regelmäßig astronomische Himmelsbeobachtungen, sowie populärwissenschaftliche Vorträge in Bettendorf statt. Auch die zahlreichen Künstlerfeste, die durch sie initiiert wurden, sind in der gesamten Region bekannt und im Jahre 2000 fand unter ihrer Regie die Leseaktion „Ich webe einen Teppich über das blaue Land“, die nonstop an 10 Tagen in zwanzig Gemeinden des Rhein-Lahn-Kreises durchgeführt wurde, statt.

Ihre Ideen und ihr Wirken dienen der Veranschaulichung kulturgeschichtlicher Zusammenhänge und Entwicklungen und deren Folgen auf das Leben der Menschen. Sie sehen in einer lebhaften Kulturarbeit, neben der Wirtschaft und dem Tourismus eine weitere unabdingbare Voraussetzung für einen attraktiven Lebensraum des Menschen.

Sie handeln stets nach ihrem Motto:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Nun, sehr geehrter Herr Professor Braem, ich kann ihnen heute bestätigen, sie haben viel Gutes getan. Ihr vorbildliches Wirken im kulturellen Bereich und der hiermit verbundene Einsatz für die Allgemeinheit verdienen besonderen Dank und besondere Anerkennung. Deshalb freue ich mich, ihnen heute als äußeres Zeichen des Dankes die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz überreichen zu dürfen.

(Laudatio von Hans-Dieter Gassen)

   

 

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